Samstag, 18. September 2010

Mal etwas Anderes!

Es gab Zeiten da haben mich diese Worte am leben gehalten. Und auch heute berühren sie mein Herz jedesmal aufs neue. 
Deshalb möchte ich heute ein paar oder auch ein paar mehr mit euch teilen. 

Allgemein:


Kleine Blumen
Kopf hoch,
lass die Blätter nicht hängen.
Auf jeden Winter
folgt ein neuer Frühling,
in dem du in alter Pracht
erblühen kannst.

Lass nur die Kälte nicht
zu deinen Wurzeln dringen.


Kommunikation
Wenige Worte
können viel erklären.

Schweigen
ist tödlich.



Spieglein
In deinen Augen spiegelt sich die Welt.
Ein jeder sieht nur das, was er auch zeigen
und was ihn in sich selbst gefangen hält
und: wie er sich vor seiner Angst verneigt.

Sieh! Wie die Menschen sich in Schale werfen,
um dann in deinen Augen, schön gemacht
und makellos sich selbst nicht länger nerven,
wenn nur dein Blick ganz leise fürsie lacht.

Dem Spiegel selbst ist alles einerlei,
er zeigt doch jedem nur sein eigenes Ich.
Durch ihn dringt nichts nach außen, nichts vorbei.
Durch ihn dringt nichts nach außen, nichts vorbei.
In ihm gefangen siehst auch du 
nur dich.




Regensonne
Du lächelst
warm, strahlend,herzlich,
und doch spüre ich,
dass du weinst
innerlich, unsichtbar, versteckt.

Jedes Lächeln eine Träne.




Ein wahrer Held

Gestern sah ich einen Mann
mitten auf der Schnellstraße stehen
mit ausgestreckten Armen;
wie Jesus am Kreuz
sah er aus.

Vor ihm 
schrie die Autoschlange 
hupend und heulend 
ihr Wut hinaus.

Hinter ihm überquerte
zaghaft
eine Igelfamilie Leichenstill die Todesstrecke.

"Idiot", "Spinner", "Arschloch", "Trottel"
nannten sie ihn,
die Menschen in ihren
Automobilen.

"Held", rief ich
ihnen entgegen
und erntete nur
verständnislos leere Scheinwerferblicke.




Wer bist du?
Ich sitze hier
einem Menschen gegenüber,
den ich nicht kenne.
Ich sehe ihn
jeden Monat,
jede Woche,
jeden Tag,
und doch,
ich kenne ihn nicht.

Ich sitze hier
einem Menschen gegenüber,
den ich nicht begreife.
Ich weiß,
woher er kommt,
was er tut,
mit wem er spricht,
und doch,
ich begreife ihn nicht.

Ich sitze hier
einem Menschen gegenüber,
den ich nicht verstehe.
Ich kenne
seine Gedanken,
seine Wünsche,
seine Träume,
und doch,
ich verstehe ihn nicht.

Ich sitzehier
einem Menschen gegenüber,
den ich nicht
kenne,
begreife,
verstehe.
Aber was soll's .
Es ist ja nur 
mein Spiegelbild.




Zwielicht
Licht berührt mein Herz,
sendet Strahlen der Hoffnung,
wirft Schatten der Angst.

Einer trifft mich,
lähmt mich.

Gefangen im Zwielicht.




Keiner wird es sehen

Keiner wird es sehen,
keiner wird mehr wahrnehmen
als mein freundliches Gesicht,
die höflichen Worte, fröhlich dahin gesagt,
das Glänzen in meinen Augen...

...hinter der Maske
weinen sie
blutige Tränen,
und noch während ich lache,
fallen sie zu Boden,
und ich lache weiter
und weiter
und weiter,
halte mir den Bauch zwischen den
Salven von Fröhlichkeit,
krümme mich,
breche zusammen
inmitten der Lache aus 
Herzblut...

...und keiner wird es sehen,
sie stehen um mich herum,
erwidern mein Lächeln
und freuen sich
an meinen glänzenden Augen.




Seltsam...

"Seltsam...", beginne ich,
um das Schweigen zu durchbrechen,
und verstumme gleich wieder,
erstickt von der stille, denn
so vieles könnte folgen,
zu vieles.

Da ist es wieder,
dieser misstrauische Blick,
und du fragst:
"Was ist seltsam?"

Hilflos zucke ich die Schultern.
"Ach, nichts."

...und u meiner Überraschung nickst du,
ganz so als wolltest du mir zustimmen.

Ja, seltsam, dieses Nichts,
das uns
so tief verbindet,
so erbarmungslos trennt.



Liebe:



Du stiehlst meine Küsse

Du stiehlst meine Küsse, doch gibst keine her.
Du streichelst mich sinnlos, zärtlich verkehrt. Nicht
das Was zählt, das ist noch viel mehr
zu erleben, entschweben ins Nacht-Licht.

Du lässt uns nicht fließen, nicht sprießen, verließen 
wir jemals den Ort der Kontrolle, die Rolle
von Macht und Vermächtnis, es ist zum Verdrießen
dies Zwingen, Auswringen, komme was wolle.

Schluss mit den Spielchen. Ich will das nicht mehr.
Ich weiß, wie es sein kann, wundersam, ohneZwang, 
grenzenlos, willenlos, Fluss ohne Drang.
Doch du stiehlst meine Küsse, und so bleiben sie leer.




Danach

Da stehen wir nun mit zugenähten Lippen,
die Augen leer, kalt, spiegelblind,
und fühlen uns doch nackt bis auf die Rippen,
so hilflos wie ein kleines Kind.

Wir schweigen, was fehlt, ist das eine Wort dazwischen,
das unsagbar riesig über uns steht
und uns umkreist mit bösartigem Zischen,
bis einer sich umdreht und endlich geht.




Schlusswort

Die Welt wird sich wohl weiterdrehen,
die Zeit an sich bleibt niemals stehen,
und doch, eins kann ich nicht verstehen:
Wie konntest du so
wortlos
gehen?



Das ist es wert

Du lebst nur einmal.
Du liebst vielleicht nie.

Doch triffst du die eine,
so ist es Magie.

du stirbst tausend Tode 
durch eine wie sie

und lebst doch nur einmal.
Verschenke das nie.



Wirklich so einfach?

War es wirklich so einfach für dich zu gehen,
meiner Welt zu entgleiten in eine fremde Zeit,
deine Ohren zu verschließen vor meinem Flehen,
sie neu zu definieren, die Unendlichkeit?

War es wirklich so einfach für dich zu gehen,
die Welten zu wechseln wie ein anderer sein Hemd,
mein Herz wie eisiger Wind zu durchwehen
dem ein einsamer Baum sich entgegenstemmt?

...Die Masken fallen, du bist mir fremd...

War es wirklich so einfach, sich um zudrehen,
nichts mehr zu sehen, nichts zu verstehen...

Es reicht!

Du bist nicht der einzige Geist, der entweicht,
wenn die Zeiger sich drehen, sie bleiben nie stehen,
nicht wahr? Doch auch ich geh' ein Stück in mir.
Ich folge dir lächelnd und bleibe doch hier.





Wort für Wort
(Ein Gedicht über die Streitkultur)

Erst sage ich ein Wort
und dann sagst du ein Wort,
und dann, in einem fort
sagt jeder noch ein Wort,
und jedem Wort sofort
folgt gleich ein weit' res Wort
hört jeder nur sein eig'nes Wort.

Ichhör nicht, was du sagst
und du nicht, was ich sag.
Ich weiß, dass du mich magst,
und du, dass ich dich mag...
und doch folgt! Wort für Wort
ein Wort dem Wort aufs Wort
und wortreich reden wir uns
voreinander fort.




Am Bahngleis

Heute werde ich gehen
ohne zurückzusehen.
Nein, ich dreh mich nicht um.

Und du wirst es nicht sehen,
würdest es nicht verstehen.
Tränen, sie fallen so stumm.

(von Stefan Brinkmann)





So jetzt sind es doch einpaar mehr geworden.
Doch glaubt mir, 
da gibt es noch so einige mehr.
Und ja natürlich habe ich unterbewusst sicher die rausgesucht, die gerade zu meinem Gefühlsleben passen. 
;)

Naja, dann wünsche ich euch erstmal noch nen schönen Samstag.

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